Die erfolgreichsten Trakehner aus dem Zuchtbezirk Bayern
- Hengste -


EH Latimer

(1996-2009) v. St. Cloud u.d. Lara XII v. EH Caprimond – EH Sokrates
Z: Alfons Gradl, Chieming/Bayern
Als Prämienhengst in Neumünster gekört, war Latimer bei seiner HLP Rittigkeitssieger. 2000 ritt ihn Hans-Jürgen Armbrust im Bundeschampionat der 4-jährigen Hengste zum Titel. Theresa Wahler war mit ihm bis Inter I erfolgreich im Dressursport, bevor er 2008 kastriert und nach Bayern verkauft wurde, wo die junge Jasmin Büttner noch eine sehr erfolgreiche Saison mit ihm bestritt.
Latimer war ein Sohn des St. Cloud, der selbst unter Karin Rehbein international erfolgreich im Dressurviereck war und dessen züchterische Visitenkarte u.a. auch den S-Springhengst Eloquent, den Viersterne-Buschcrack Salino TSF und den M-Dressurhengst Manhattan umfasst. Mutter Lara XII war Klassensiegerin der 4-jährigen Stuten und Mitglied der siegreichen Familiensammlung der Bayerischen Landesschau 1994. Lara war mütterliche Halbschwester zur Klassensiegerin Lorina und zum gekörten Liebestraum.
Sechs Latimer-Söhne wurden gekört, darunter mit Karolinger TSF und Finckenstein zwei mit Erfolgen im internationalen Dressursport. Mit der Oldenburgerin La Cucarachia stellt er ein weiteres Grand-Prix-Dressurpferd. Latimers Sohn Gilberto Gold ist das erste Fahrpferd mit dem begehrten TSF-Signum der Trakehner Sportförderung. Für Furore sorgte auch Latimers Tochter Lara Croft, fohlte sie doch die beiden Championats-„Königinnen“ Soirée d’Amour und Soirée de Saumur sowie den hoffnungsvollen jungen Hengst Honoré du Soir.

Foto: Archiv Trakehner Verband


Foto: Jutta Bauernschmitt
EH Parforce

(1982-2015) v. Habicht u.d. Punchestown Lady xx v. Wily Trout xx – Fortina xx
Z: Jörg Freiherr von Imhoff, Schloss Reichenberg, Remlingen/Bayern
Ein von Abstammung, Eigenleistung und Vererbung über jeden Zweifel erhabener Halbblüter, der als Sohn zweier im internationalen Vielseitigkeitssport erfolgreicher Eltern selbst im Springen bis Klasse S vorgestellt wurde.
Der Vater Habicht zählt zu den Heroen in Zucht und Sport, er führt über Burnus AAH wertvolle arabische Leistungselemente. Die Mutter Punchestown Lady xx verkörperte den so gesuchten Typ des kräftigen, springgewaltigen irischen Blüters, der für exzellente Jagd-, Vielseitigkeits- und Springpferde garantiert.
Ganze 124 Trakehner Fohlen zeugte dieser Hengst, mehr als 60% davon waren erfolgreich auf Turnieren. Elf Parforce-Kinder – das sind 15%! – können mit Platzierungen in M und S aufwarten. Phantom TSF war über mehrere Jahre erfolgreichstes Trakehner Springpferd; mit Banteer TSF, Bunbury und Benjamin TSF stellte er drei Buschpferde mit internationalen Dreisterne-Erfolgen. Unter seinen 21 eingetragenen Töchtern finden sich gleich vier Elitestuten. Mittlerweile sind zwei seiner Söhne gekört, Advent in Ungarn und der selbst international in Vielseitigkeit und Dressur erfolgreiche Wunderknabe beim ZSAA.

Farinelli & Freudenfest

(1994-2010 ausgesch.) bzw. (*1997) v. Tolstoi u.d. Freundin IV v. Amadeus – Germane
Z: Gut Schwaighof, Ulreich Zeising, Nordendorf/Bayern
Zum ersten und bislang einzigen Mal in der Geschichte des Trakehner Hengstmarktes gelang es 1996 und 1999 einer Zuchtstätte, mit Vollbrüdern den Siegertitel zu erringen. Der Fuchs Farinelli konzentrierte sich nach diesem Erfolg auf die Sportkarriere, die ihn erfolgreich in der Dressur bis Klasse S sah, während der braune Freudenfest seine sportlichen Ambitionen nach Erfolgen in Jungpferdeprüfungen zugunsten einer Zuchtkarriere hintan stellte.
Ihr Vater, der Kostolany-Sohn Tolstoi, fiel schon als mütterlicher Halbbruder zu den S-Springpferden Tiflis und Trenk sowie zu den Hengstmüttern Turandot (Turnus) und Titania (Tycoon) auf und wusste sich züchterisch zu behaupten: Neben seinen Siegerhengstsöhnen wurden weitere drei gekört, elf seiner Töchter wurden staatsprämiert und drei seiner Kinder sind erfolgreich in Klasse S. Die Mutter Freundin IV machte ihrem Stutenstamm, aus dem u.a. die beiden Spitzenvererber Flaneur und Mahdi hervorgingen, alle Ehre. Neben den beiden Siegerhengsten ragt sicherlich ihre Tochter Finesse heraus, die u.a. das Grand-Prix-Dressurpferd Finalist M brachte. Sechs ihrer Nachkommen hatten Sporterfolge, neben Farinelli und Freudenfest war das vor allem Farfallino.
Farinellis züchterische Bilanz beläuft sich auf insgesamt 62 eingetragene Stuten vor allem in der ostdeutschen Landeszucht, 12 davon mit Staatsprämie. Tochter Patina war Siegerstute in Brandenburg. 63 Farinelli-Kinder waren bzw. sind sportlich erfolgreich, darunter der in CCI** und Springen Kl. M erfolgreiche Felix D, das M-Dressurpferd Focus H und mit Helandros, Farinella und Fugan weitere Kinder mit z.T. deutlich über tausend Euro Gewinnsumme.
Freudenfest stellte bislang vier gekörte Söhne, darunter die Prämienhengste Hage’s Best und Shavalou. Die Töchter Schwalbenfest, Karena, Kujawe und Korona standen „auf dem Treppchen“ bei Eintragung bzw. Leistungsprüfung. Freudenfests Sohn Gustav der Große hat S-Dressur gewonnen, Justin und Pompon wurden Landesmeister in der Vielseitigkeit, Party Hesteklewa ist siegreich in CNC* und wurde Dänischer Juniorenmeister; der gekörte Ostpreuße und Tausendsassa sind mehrfach siegreich in Dressur Kl. M.

Freudenfest – Foto: Beate Langels


oben: Grimsel | unten: Gelria
Fotos: Archiv Trakehner Verband
Grimsel & Gelria

(1970-1987 nach DK) bzw. (1975 – 1994) v. Kassio u.d. PrElSt. Griseldis v. Pindar xx – Abendstern
Z: Gestüt Nannhofen, Dr. Gertrud Freiin von Lotzbeck, Mammendorf/Bayern
Wohl kaum eine Stute hat den Zuchtbezirk Bayern auf Schauen und in der Zucht so prominent vertreten wie die gangstarke Halbblüterin Griseldis. Sie war Ia-Preisträgerin der DLG-Ausstellung und Siegerstute der Bundesstutenschau. Zu ihrer elfköpfigen Nachzucht zählen fünf gekörte Söhne, ein Auktionspferd, zwei Prämienstuten und zwei Hengstmütter.
Grimsel war Reservesieger der Körung, Reservesieger der HLP in Westercelle und Siegerhengst der Tierschau München. Der Zucht hinterließ er u.a .den bedeutenden Beschäler Falke, eine Reihe erstklassiger Stuten und bei 150 Sport-Nachkommen allein fünf, die in S-Springen erfolgreich waren, allen voran Malesan B.Arack mit über 10.000 Euro Gewinnsumme. Aus dem Zweig der Grimsel-Tochter Haruta II gingen in internationalen Grand-Prix-Dressurhengste Chronos und Halbgott hervor. Harpunes Zweig kam vor allem mit Hohenstein I und II sowie dem jungen High Motion zum Leuchten. Natalie ist Stammmutter des Grand-Prix-Pferdes Neumünster, des dressurerfolgreichen Vererbers Napoleon Quatre und der Prämien-Dynastie der Nabraska im Gestüt Elmarshausen. Heimchen schließlich begründete den Zweig, aus dem das internationale Buschpferd Heide-Prinz hervorging.
Gelria verfügte über die volle Anerkennung in Hannover und hinterließ 255 Nachkommen für den Sport, die fast 200.000 Euro gewinnen konnten. Fünf Kinder waren erfolgreich in Dressur bis Kl. S, elf Kinder sammelten Schleifen in S-Springen – unter ihnen Gambrino, Garant, Gina Ginelli und Gospodin, alle mit z.T. deutlich mehr als 10.000 Euro Gewinnsumme. Der Trakehnerzucht hinterließ Gelria den Reservesieger der Körung 1981, den Halbblüter Steuben, und die Siegerstute der Zentralen Eintragung Bayern 2005, Rominten.

Imperio

(*2003) v. EH Connery u.d. StPrPrSt. Isar VI v. Balfour xx - Primo
Z: Hartmut Keunecke, ehemals Österreich • Mitbesitzer: HuL Schwaiganger
Mit Imperio haben die Trakehner wieder ein heißes Eisen für den deutschen Spitzen-Dressursport im Feuer – der Hengst und Reitmeister Hubertus Schmidt werden als aussichtsreiche Kandidaten für einen Start bei den Olympischen Spielen gehandelt. Imperio war Reservesieger der Körung 2005, Vize-Weltmeister der jungen Dressurpferde 2008, Bundeschampion der 5-jährigen Dressurpferde 2008 und Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde 2009. 2015 teilte er sich den Titel als „Trakehner Hengst des Jahres“ mit seinem internationalen Viereckskollegen Axis TSF.
Väterlicherseits ist Imperio ein Halbbruder zu S-Dressurpferden wie Edberg TSF, Rosacon WRT, Feenzauber iWest und Puricelli, zu Siegerstuten wie Good Night, Estonia II, Sechserben und Una Gracia, sechs Brüder wurden bei den Trakehnern gekört. Mütterlich vertritt er den Stutenstamm, aus dem auch der gekörte und vielseitig erfolgreiche Inster Graditz, das M-Dressurpferd Insterfürst und die beiden S-Dressurcracks Itax und Radom hervorgingen.
Mit Heuberger TSF gibt es bereits einen gekörten Sohn, der auch im Viereck in Imperios Fußstapfen folgt, Schwarzgold sorgte im vergangenen Jahr auf züchterischer Bühne mit dem Siegerhengst Perpignan Noir für Furore. Goldmond war 2015 überraschend Bundeschampion der 5-jährigen Dressurpferde. Shirin’s Diva, sportlich bis M-Dressur erfolgreich, war 2012 Siegerstute in Niedersachsen, Katija Reservesiegerin in Bayern und Cosmis Girl wurde zur Besten Stute der Schau in Niedersachsen-Nordwest gekürt. Standing O’Vation war 2013 Siegerstute in Hannover, Tangente R Beste 4-Jährige in NBL-Nord. Den Vogel schoss Imperio in Niedersachsen-Nordwest ab, wo Angelina Jolie Siegerstute wurde und Goodtimes Beste Stute der Schau. 2014 war Day and Night Reservesiegerin in Niedersachsen-Nordwest und Rabea Beste Vierjährige in NBL-Süd.

Foto: LL-Foto